Umsteigen, nicht aussteigen!

Weitere Fragen, Stand 6. Sept. 2021

Teil I

  1. Halten Sie den Betrieb sowie den Bau weiterer Windkraftanlagen unter Berücksichtigung der Aussage des Umweltbundesamts vom Mai 2019 für verantwortbar: „Derzeit fehlen noch Langzeitstudien, die über chronische Effekte nach langjähriger niederschwelliger Infraschallbelastung Aufschluss geben könnten.“ [UBA, Mai 2019, in „Technische Maßnahmen zur Minderung akzeptanzhemmender Faktoren der Windenergienutzung an Land“, Seite 10]? Wer sollte die Haftung für mögliche chronische Gesundheitsschäden von Anwohnern der WKAs übernehmen?
  2. Welche Gefahr für die Gesellschaft in Deutschland ist für Sie größer: der Weiterbetrieb von Kernkraftanlagen oder die laut Klimaaktivisten aktuell viel zu langsam abnehmenden CO2-Emissionen? Worauf ist Ihre Meinung begründet?
  3. Wie stehen Sie zu den neuen Kernreaktortypen, die weltweit entwickelt werden? Wie begründen Sie Ihre Bewertung?
  4. Wie bewerten Sie die folgende Meldung? „Die saarländische Stahlindustrie orientiert sich daher jetzt in Richtung Ausland. So hat SHS kürzlich die Werke Ascoval und Rail Hayage in Frankreich vom Konkurrenten Liberty Steel übernommen. Ascoval solle Dreh- und Angelpunkt für die Produktion von grünem Stahl werden, heißt es in der entsprechenden Mitteilung. Der dortige Elektrolichtbogenofen ermögliche die Produktion von Spitzenstahl mit einer CO2-neutralen Bilanz. Der notwendige Strom kommt aus den französischen Atomkraftwerken. Durch diese neuen Kapazitäten dürfte in Deutschland nun deutlich weniger umgerüstet werden. Für die gesamte Branche rechnet Köhler mit einer Reduzierung der Kapazitäten in Deutschland. „Kein Unternehmen wird die Kapazitäten eins zu eins ersetzen“, prognostizierte er. Stattdessen werde fehlender Stahl künftig wohl an Orten mit geringeren sozialen und ökologischen Arbeitsbedingungen erzeugt.“ (WELT vom 26.08.2021)
  5. Wie sollen Ihrer Meinung nach Flauten von ca. 10 Tagen und wenig Sonneneinstrahlung, eine typische Wintersituation, energiemäßig überbrückt werden? Wie werden zur Nachtzeit die angeforderten Energiemengen besonders der Industrie bereitgestellt werden? Wann sind Ihrer Meinung nach die dazu erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen, Großenergiespeicher und Importstrategien voll umfänglich einsetzbar? Was sind die konkreten Annahmen und rechnerischen Grundlagen Ihrer Aussagen?
  6. Wie bewerten Sie die folgende Meldung? „Trotz großer Hoffnungen war die Exportperformance von deutschen Gütern zur Erzeugung erneuerbarer Energien enttäuschend. Dagegen baut China beständig seine Exportmarktanteile aus. Dies überrascht nicht, wenn ein genauerer Blick auf die Determinanten der deutschen Wettbewerbsfähigkeit bei diesen Gütern gelenkt wird.“ (Matthes, Jürgen / Schaefer, Thilo, 2021, Exportperformance von Gütern zur Herstellung erneuerbarer Energien enttäuscht, IW-Kurzbericht, Nr. 53, Köln)
  7. Welchen Strompreis für Privathaushalte in Euro pro kWh halten Sie für gesellschaftlich akzeptabel im Jahr 2022 bzw. 2025? Warum?
  8. Welchen Preis für einen Liter Diesel für Autofahrer halten Sie für gesellschaftlich akzeptabel im Jahr 2022 bzw. 2025? Warum?
  9. Ab wann und an wen sollten Ausgleichszahlungen wegen der gestiegenen Energiepreise geleistet werden? Wie ermitteln Sie konkret die Höhe der Ausgleichszahlungen?

Weitere Fragen – Teil II

  1. Bis zu welchem Jahr reicht der Betrachtungs- und Planungshorizont  des Wirtschafts- und ggf. anderer befasster Ministerien?
  2. Können Sie dies in Form eines Zeitstrahles mit 5-Jahres-Etappen darstellen, etwa so:

             2015——-20——-25——30——–35——–40—–45——50— bis zu Ihrem Horizont ?

  1. Wie hoch schätzen Sie den Gesamtbedarf an Energie für Deutschland für jedes Intervall – getrennt nach GW Kapazität und TWh Arbeit p.a. ?
  2. Können Sie die 5 wichtigsten Primärenergie-Quellen – deren Anteile jeweils in % – für diese Intervalle angeben ?
  3. Wie wirkt sich dieser Mix auf die Umweltbelastung aus ( Lärm, Co2, Kinderarbeit in Rohstoffländern, Flächenverbrauch, Transportverluste in allen Phasen, ggf. weitere Belastungsfaktoren)
  4. Welche sozialen Folgen für die Lieferländer erwarten Sie ?
  5. Planen Sie, für solche evtl. negativen Folgen in irgendeiner Form Verantwortung zu übernehmen ? wenn ja, in welcher Form?
  6. Wieviel qkm ( und %) der Fläche Deutschlands sind in diesen Intervallen jeweils  von Windmühlen in Anspruch genommen?
  7. Wieviel desgleichen von Photovoltaik, Biomasse, Bioabfall ?
  8. Welchen Anteil am Strom werden in diesen Intervallen die Industrie, die Heizungen, der Verkehr verbrauchen ?
  9. Wie hoch schätzen Sie den Bedarf an unterbrechungsfreiem Strom ein, in % des Gesamtbedarfes ?
  10. Wieviele GW Batteriekapazität stehen jeweils in den Intervallen zur Verfügung ?
  11. Wie schätzen Sie die Preise für unsubventionierte Batterie-Arbeitsleistung in jedem Intervall ein – in Euro je GWh ?
  12. Wieviele Ladezyklen werden Batterien standardmässig in jedem Intervall vsl. bieten können?
  13. Wieviele Stunden bundesweiter Blackout werden in jedem Intervall überbrücken können ?
  14. Wieviele Lastabwürfe von 1 GW und mehr kalkulieren Sie pro Intervall ein ?
  15. Wieviele Tonnen kritischer Rohstoffe  (z.B.Lithium, Coltan, Kobalt) werden in jedem Intervall für in Deutschland genutzte Stromspeicher, PV-Panele und Windgeneratoren benötigt, bzw. sind in importierten Waren enthalten ?
  16. Wieviele TWh Atom-Strom werden p.a. in jedem Intervall aus dem Ausland bezogen ?
  17. Rechnen Sie mit kritischem Zusammentreffen von Strombedarf bei uns und bei den Lieferländern ?
  18. Mit welchen Mitteln beobachten  Sie die Entwicklung von neuen Atom-Reaktor-Designs in anderen Ländern?
  19. Welche Personen ( aus welchen Institutionen) nehmen an internationalen Konferenzen zur Kerntechnik der vierten Generation teil?
  20. Wie verfolgen Sie die Kerntechnik über die 4.Gen. hinaus ( z.B. TRISO, Dual Fluid)  und ggf. welche weiteren ?

Weitere Fragen – Teil III

Fragen zur CO2 Vermeidung

  • Gibt es eine sichere Messmethode zur Feststellung der CO2 Ersparnisse in den jeweiligen 5-Jahres Intervallen?
  • Werden die Gasmengen CO2 ermittelt, die innerhalb deutscher Grenzen vermindert wurden?
  • Wie sind die deutschen ppm Werte in jedem Jahr, die sich daraus ergeben haben und künftig erwartet werden ?
  • Wie wird verhindert, dass von unseren Nachbarn grenzüberschreitend hereinströmende CO2 Mengen unsere Werte verfälschen ? ist ggf. eine „Gas-Grenzmauer“ geplant ?
  • Werden die sich ergebenden Werte mit den jährlich aufgewendeten Kosten ( EEG und andere Lasten) ins Verhältnis gesetzt ?
  • Was hat uns ein ppm weniger pro Jahr jedes Jahr gekostet ( Beispielrechnung: Aufwand 30 Mrd Euro im Jahre 2018, ppm Minderung: 2 ppm. Das ergibt Kosten von 15 Mrd für ein ppm )

Weitere Fragen – Teil IV

Fragen zum Komplex synthetische Kraftstoffe

1. Gegenwärtig werden etwa drei Viertel des deutschen Primärenergiebedarfs importiert. 
Welche Importquote legen Sie in Ihren Prognosen langfristig voraus?

2. Für den Transport von Energie, die regenerativ im Ausland erzeugt wird, bieten sich 
mehrere Methoden an, z.B. 
– Hochspannungsgleichstrom-Übertragung
– gekühlter, komprimierter Wasserstoff
– Kohlenstoff-basierte flüssige Kraftstoffe (z.B. Methanol)
Welche Speichermedien sollten Ihrer Meinung nach innerhalb Europas, von Nordafrika bzw. 
von Südamerika aus eingesetzt werden.

3. Welche Maßnahmen haben Sie bereits ergriffen bzw. werden Sie demnächst ergreifen,
um den Internationalen Handel mit regenerativ erzeugten Kraftstoffen zu fördern und 
Deutschland darin die Technologieführerschaft zu sichern?